Rückruf und Impulskontrolle 3

Wenn ihr die Übungen 1 & 2 erfolgreich gemeistert habt, wird Eurer Hund langsam verknüpfen, dass es bei dem Kommando Hier um eine spannende Sache geht.

Nun wird es Zeit das Kommando zu vertiefen und auf die Spaziergänge zu übertragen.

Ihr braucht eine Leberwurst Tube oder eine Futterbelohnung, die es exklusiv nur für den Rückruf gibt und ein Spielzeug. Der Hund sollte ein Geschirr und ein Halsband tragen und Ihr benötigt eine Schleppleine.

Ihr könnt die Übung im Garten oder auf den regulären Spaziergängen durchführen. Bitte beachtet im ersten Schritt nur den Hund zu rufen, wenn er auch in der Lage ist zu folgen und nur an der Schleppleine!
Die Ablenkungen werden noch erhöht.

Ihr schickt Euren Hund mit dem Kommando Free oder Ok voraus und der Hund darf schnuppern und sich an der Schleppleine frei bewegen. Nun ruft Ihr mit lockender Stimme Eurer Kommando Hiiieeerr und bewegt Euch dabei dynamisch vom Hund Rückwarts. Die Dynamik ist dabei wichtig damit Eurer Hund auch lernt Euch schnell zu folgen und nicht im schleppenden Gang zu Euch schleicht. Dabei holt Ihr die Leine ein und belohnt nun variabel mit der Leberwurst Tube oder Ihr fängt ein Spiel an. Anschließend darf der Hund sich wieder frei bewegen.

Wiederholt die Übung einige Male und hört auf wenn Euer Hund motiviert ist und die Stimmung positiv ist – bitte die Übung nicht überreizen.

Viel Spaß, morgen geht es weiter

Rückruf und Impulskontrolle 2

Wenn Ihr die Übung von gestern bescherrt ist es Zeit für den nächsten Schritt. Bitte beachtet das Ihr erst weiter macht ,wenn Eurer Hund die Vorübung verstanden hat. Zuviel verlangen führt nicht zum Erfolg jedoch schnelle zu Frust bei Mensch und Hund.

Schwierig am Rückruf ist, dass der Hund zu seinem Menschen kommen soll obwohl ein anderer Reiz lockt. Deshalb sollten Rückruf und Impulskontrolle immer zusammen trainiert werden. Viele Impulskontrollübungen sind jedoch so aufgebaut das der Hund am Ende das Objekt der Begierde bekommt. Beim Rückruf ist das anders, denn der Hund muss hier lernen auf etwas spannendes zu verzichten – wie ein Hase, ein anderer Hund oder Mensch .

Beginnen wir nun mit der Erweiterung der Impulskontrolle. Der Hund soll lernen auf etwas zu verzichten und sich stattdessen an seinen Menschen orientieren .

Nehmt ein tolles Spielzeug oder alternativ einen Napf.

  • Legt nun das Spielzeug langsam vor Euch auf den Boden bei jungen Hunden immer mit Leine oder einer Hilfsperson arbeiten.
  • Will der Hund an das Spielzeug nimmt der Halter es kommentarlos wieder vom Boden auf, richtet sich auf und hält es vor die Brust
  • Dieses Vorgehen wird so lange wiederholt bis das Spielzeug auf dem Boden liegt und der Hund nicht dran geht
  • Jetzt wird es schwierig, denn der Hund bekommt nicht das Spielzeug es wird vom Hundeführer aufgehoben. Stattdessen geht ihr einen Schritt zur Seite und lasst Euren Hund den Futterbeutel apportiren und daraus fressen.

Wiederholt die Übung einige male, aber überfordert den Hund nicht

…und wir sind noch nicht am Ende, morgen geht es weiter

Viel Spaß

Steadyness oder Bleib

Bei der Bleib Übung soll der Hund lernen das Kommando Sitz oder Down, auch über einen längeren Zeitpunkt durchzuhalten.

  • Geht mit Dem Futterbeutel und Eurem Hund an der 5 Meter Leine in den Garten
  • Legt die Schleppleine in lockeren Schlaufen um die Hand, so dass sie leicht aufzuwickeln ist
  • Gebt Eurem Hund das Kommando Sitz oder Down
  • Geht nun langsam Rückwärts – auf Leinen länge vom Hund weg und fixiert ihn dabei mit Eurem Blick
  • Haltet dabei das Sichtzeichen aufrecht
  • Es ist wichtig beim Rückwärts gehen keinen Zug auf die Leine zu geben da der Hund sonst aufsteht.
  • Am Ende der Leine angekommen legt den Futterbeutel vorsichtig neben Euch auf den Boden
  • Geht langsam zu Eurem Hund zurück und holt dabei die Leine ein
  • Stellt Euch neben Euren Hund – wenn der Hund Augenkontakt aufnimmt schickt ihn zum apportieren

Wenn die Übung gut klappt lasst den Beutel aus Kniehöhe, dann von der Hüfte fallen. Klappt diese werft Ihr den Futterbeutel zunächst ein kleines Stück – auch hier kann die Distanz sukzessive ausgebaut werden.

Bitte die Übung zuerst im Haus oder Garten aufbauen

Steht der Hund auf, bitte immer wieder von vorne anfangen und den Hund nicht an den Beutel lassen. Sonst lernt der Hund das er auch ohne das Kommando zum Ziel kommen kann.

Wenn der Hund immer wieder aufsteht, arbeitet mit einer Hilfsperson.

Bleib und was noch wichtig ist .

Ohne darüber nachzudenken, bekommen die Hunde hier und da oft ein
Sitz-Kommando. Aber wie lange soll der Hund nun sitzen bleiben ?
Oft sind wir da sehr ungenau und ärgern uns wenn er/sie immer wieder aufsteht oder bei einem Reiz das Kommando einfach selber auflöst.
Daher sollte ihr folgendes beachten:

Ein Aufnahmesignal trainieren.
Der Hund darf nur Aufstehen, wenn ihr ihm ein OK oder ein Handzeichen gebt. Achtet darauf, nur so lernt der Hund die Beständigkeit der Kommandos

Belohnungen rauszögern.
Am Anfang und bei neuen Kommandos sollte die Belohnung schnell erfolgen – danach die Belohnung immer weiter herauszögern. Ein Schritt weg gehen und dann belohnen – auch nur verbal, reduziert den Belohnungswert. Wir wollen vermeiden, dass der Hund nur für Futter Eure Kommandos wie Sitz und Platz ausführt.

Ablenkungsreize steigern
Entscheidet ist nicht wie weit man vom Hund entfernt ist, sondern wie hoch die Ablenkungsreize sind – steigert diese langsam. Der Hund soll lernen überall beständig Sitzen zubleiben, auch wenn viel um hin herum los ist.
Nur dann kann ein Sitz auch ein Anker für den Hund sein.

Rückruf und Impulskontrolle, Teil 1

Rückruf bedeutet das der Hund sofort und schnell auf direktem Weg zu seinem Menschen kommt, egal womit der Vierbeiner gerade beschäftigt war.
Im Alltag wird das Signal des Rückrufes oft unbedarft benutzt. Die Folge ist, dass der Hund eine lange Reaktionszeit hat und des dauern kann bis er wirklich zu seinem Menschen kommt.

Besser ist es mit zwei unterschiedlichen verbalen Signalen zu arbeiten.
Ein Wort für Komm mal bitte zu mir wenn auch langsam – hinterher oder zumindest in meine Nähe. Und ein zweites Wort für Hierher! Sofort! Schnell!

Damit der Hund letzteres Super-Rückruf-Wort versehenen kann sind folgende dinge wichtig :

  • Das Wort ist eine Ankündigung für Spaß, Spannung und guter Laune (positive Verknüpfung)
  • Das Wort wird nie im Zusammenhang mit negativen Konsequenzen genutzt, wie am Halsband ziehen, Fellpflege, ins Haus gehen, oder auch anstehende Langeweile
  • Das Wort wird am Anfang nur benutzt, wenn sicher ist das der Hund auch kommt
  • Das gewählte Wort sollte im täglichen Sprachgebrauch nicht vorkommen und exklusiv nur für den Rückruf verwendet werden.

Trainingsstufen

Grundsätzlich halten wir uns an folgende Trainingsstufen:

  • Zu Beginn ist der Hund nicht abgelenkt .
  • Später ist der Hund etwas abgelenkt.
  • Dann ist der Hund stark abgelenkt.

Erste Übung

  • Im Garten oder in der Wohnung werden verschiedene Interessante Belohnungen verteilt. Zum Beispiel :
    • Ein Eimer mit dem Futterbeutel darunter.
    • Ein tolles Spielzeug.
    • Ein Karton mit Zeitungspapier und Futterstücke.
    • Der Futterbeutel.
  • Nun darf der Hund sich in Garten/Wohnung frei bewegen, bei jungen Hunden bitte nur mit Schleppleine. Wenn Ihr zu zweit arbeitet kann eine Bezugsperson den Hund an die Leine nehmen und die Leine locker festgehalten.
  • Nun lauft ihr spannend zur ersten Belohnung und ruft euren Hund mit eurem Super-Rückruf-Wort z.B „ Hier“ zu Euch. Seit dabei bewusst fröhlich und beginnt verbales loben spielt mit der Belohnung.

Eurer Hund soll in dieser Übung lernen, das bei dem Kommando hier tolle Dinge passieren .

Bitte hört auf wenn es am schönsten ist . Viel Spaß beim üben .

Morgen gehst weiter ….